Ein Letztes Menetekel
Ihr wähnt euch sicher dort in euren leeren lauten Hallen
Doch seht die Worte an den weißen Wänden, die die Geister uns diktierten
Der Gott der Stadt hat euch gewogen, Eure Worte, eure Taten
Wir sind Propheten und verkünden: Ihr seid zu leicht befunden
Nach den Zeiten als auf Knien
Stumm wir nach den Sternen schauten
Trieb es uns euch zu entfliehen
All den todbedrückten Bauten
In den kohleschwarzen Kellern
Wo wir in der Asche schliefen
Träumten wir von vollen Tellern
Und von weiten die uns riefen
Und im neu erdachten Lichtspiel
Flackert stumm euch Bild nach Bild
Während dampfend ohne Ziel
Die Eisenrösser, stampfend wild
Durch schattenhafte Gassen
Gleiten: Käfig in den Bahnen
Pferdefuhrwerk eitler Massen
Die zur Starre uns ermahnen
Aus den Häusern die wir schufen
Mit den Toren ohne Türen
Und den leeren Augenfenstern
Können wir nun nicht entkommen
Hinter Ölgemälden an den Decken
Ahnen wir erdachte Wächter
Unseres Geistes die verwehren
Dass wir unsere Ketten sprengen
Geboren in Kasernenkerkern
In den himmelhohen Schloten
Auf den rußbemalten Erkern
Wurden wir zu Unheilsboten
Wir sind Feuer
Wir sind Asche
Dulden leise unser Leiden
Wir sind Hammer
Wir sind Amboss
Und das Eisen zwischen Beiden