Interlude

Julia Engelmann, Matthias Mania, Daniel Grossmann

Manchmal habe ich Schatten
Dann lauf' ich durch die Stadt und seh' nur was wir hatten
Manchmal würd' ich gern lachen
Doch weiß nicht über was und es scheint mir nicht passend

Manchmal fühl' ich mich ängstlich
Fühle mich so vergänglich, dann denk' ich ans Ende
Manchmal scheinen mir die Menschen dann wie durch ein Fenster
Weit weg und wie Fremde

Und alles wirkt anders und traurig
Und das was mir Angst macht, das glaub' ich

Dabei habe ich doch schon reißende
Rauschende Bäche geweint
Genug für ein Meer
Ich war schon zerreißende, tausende Nächte allein
Oft schon halb leer
Ich hab' schon feixende, fauchende Drachen bezwungen
Ich weiß mich zu wehren
Ich hab' schon leise und laut um mein Lachen gerungen
Das geb' ich nicht her

Es brennt Licht
Meine Wohnung ist trotzdem noch grau
Der Himmel so schwarz
Ich vermisse das Blau
Ich setz' mich auf den Boden ganz mittig im Raum
Schaue hoch und ich schließ' meine Augen

Und dann stell' ich mir die Sonne vor
In ihrer ganzen wilden Pracht
Sie erfüllt mein ganzes Zimmer
Mit ihrem Flimmern, ihrer Kraft
Sie berstet durch die Fenster
Und erleuchtet gleich die Stadt
Sie durchflutet jedes Ende
Und beendet jede Nacht

Manchmal hast du auch Schatten
Und die tiefe Angst
Dass dich alle verlassen
Dass du nur verpasst hast
Was du falsch gemacht hast, warum sie dich hassen

Manchmal bist du auch ängstlich
Du fühlst dich vergänglich
Du fühlst dich am Ende
Dir scheinen engste Menschen dann wie durch ein Fenster
Weit weg und wie Fremde

Und alles scheint anders und traurig
Das bleibt nicht für immer so glaub' ich

Denn du hast schon reißende, rauschende Bäche geweint
Genug für ein Meer
Warst schon zerreißende, tausende Nächte allein
Und oft schon halb leer
Du hast feixende, fauchende Drachen bezwungen
Du kannst dich gut wehren
Du hast leise und laut um dein Lachen gerungen
Gib das nicht her

Es ist Tag
Deine Wohnung ist trotzdem schon grau
Der Himmel so schwarz
Wir vermissen das Blau
Setzen uns auf den Boden ganz mittig im Raum
Schauen hoch und wir schließen die Augen

Und dann stell' ich dir die Sonne vor
In ihrer ganzen wilden Pracht
Sie erfüllt dein ganzes Zimmer
Mit ihrem Flimmern, ihrer Kraft
Sie berstet durch die Fenster
Und erleuchtet bald die Stadt
Sie durchflutet jedes Ende
Und beendet jede Nacht

Wir halten so lange die Augen geschlossen
Bis wir erinnern, wie's ist was zu hoffen

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