Wenn ich erst Minister bin
Wenn ich erst Minister bin,
mit Büro und Illusionen,
soll der Geld- und Lustgewinn
in meinem Herzen wohnen.
Wenn ich erst Minister bin,
makellos und edel,
bin ich endlich auch mal in,
sitz am rechten Hebel.
Was dem einen eine Not,
ist dem andren Tugend.
Besser gut gelebt als tot,
Platz gemacht der Jugend!
Platz gemacht der Frohnatur,
die da in mir flutet!
Ganz nach oben kommt man nur,
wenn ein andrer blutet.
Wenn ich erst mal oben bin,
geh ich nicht mehr runter.
Stolz die Brust und hoch das Kinn
und im Herzen munter!
Haben, haben, diese Welt
läßt sich auch noch kaufen.
Und in einem All von Geld
will ich dann ersaufen.
Wenn ich erst mal Kanzler bin,
mit Büro und Illusionen,
soll der Geld- und Lustgewinn
in meinem Herzen wohnen.
Was ist denn schon viel dabei,
einmal kurz nach oben,
und schon wieder eins, zwei, drei,
stößt man zwei zu Boden.