Wo ist sie hin, die schwere, süße Tiefe
Wo ist sie hin, die schwere, süße Tiefe
des ersten Rausches, wo die Euphorie?
Wenn sie mir einmal noch in die Umarmung liefe
das Blut versengend, meine Phantasie
wieder zum Fliegen bringen würde
für Augenblicke von der Zeit befreit
und selbst wenn man in diesen Augenblicken stürbe:
es wär' das Tor entdeckt zur Ewigkeit.
Wenn sich der Rausch nur endlos steigern ließe
von Körperenge nicht so streng bewacht
doch scheinbar sind für uns die Paradiese
nur kurzes Wetterleuchten einer langen Nacht.
Dort aus den wohlgepflegten Parks sinken die Schatten
der Götter, die sich gern vergnügen,
an ganz bestimmten Sommertagen, fast schon matten,
dem Herbst geweihten, die so gerne lügen
als große schwarze Hände auf Fassaden
vornehmlich alter Villen, halten sich bereit
um dann wie wild gewordene Kaskaden
die Stadt zu fluten mit der Dunkelheit
die viele ängstlich Wolken suchen lässt
wo schon seit Tagen keine Wolke war.
So wandelt sich auf einmal zur Gefahr
was nichts als Abglanz ist von einem Fest
und einem Park und einer weiten Wiese.
Vermummte Wahrheit und aus einem Traum
der sich bestimmt nicht träumen ließe
wär' er nicht Wirklichkeit im Welteninnenraum.
Nur einmal noch im Rausch dorthin entrücken
noch einmal sehen, was nicht sichtbar ist
wie lange hab' ich doch dieses Entzücken
dies' kurze Aufgehobensein vermisst.
Auf dass sich all die kargen Jahre zur Lawine ballen
die mich der Welt entreißt, die wir verstehen.
Denn das Gedeutete will mir nicht mehr gefallen
hab' ich doch einen Herzschlag lang das Nichts gesehen,
den Urgrund allen Werdens, jeder Gärung
woraus du dir die Schöpfung formen kannst
und deinen Himmel dir, die Gottheit und auch die Verklärung
mit der du Rausch und Nacht und Lieb und Leben bannst.