Mollys Abschied
Lebe wohl, du Mann der Lust und Schmerzen!
Mann der Liebe, meines Lebens Stab!
Gott mit dir, Geliebter! Tief zu Herzen
Halle dir mein Segensruf hinab!
Zum Gedächtnis biet' ich dir, statt Goldes --
Was ist Gold und goldeswerter Tand? --
Biet' ich lieber, was dein Auge Holdes
Was dein Herz an Molly Liebes fand
Vom Gesicht, der Waltstatt deiner Küsse
Nimm, so lang' ich ferne von dir bin
Halb zum mindesten im Schattenrisse
Für die Phantasie die Abschrift hin!
Nimm, du süßer Schmeichler, von den Locken
Die du oft zerwühltest und verschobst
Wann du über Flachs an Pallas Rocken
Über Gold und Seide sie erhobst!
Meiner Augen Denkmal sei dies blaue
Kränzchen flehender Vergißmeinnicht
Oft beträufelt von der Wehmut Taue
Der hervor durch sie vom Herzen bricht!