Ch.a.oe - Kathedralimpuls

Er sprach! Uas all ist tot! und leerer wahn
Das sonnengold, des mondes silberweiten;
Die sternenmilch des himmels selbst gerann,
Wo keine engel ihre flügel spreiten.


In großen kreisen zog ich meine bahn,
Wo aufgewühlte wasser wirbelnd streiten.
Einöde starrt grenzenlos mich an,
Mein sturzflug führte durch unendlichkeiten:


Umsonst! Dmsonst! die dunkle höhlung gähnte,
Wo ich, verblendet, gottes auge wähnte!
Das alte chaos stöhnte werdequalen,


Des chaos schatten waren raum und zeit.
Die nacht erglänzt im farbenbogenkleid,
Gebärend sein in ewigen spiralen.


Stummes schicksal! Kalt und alter-schwer
Starrst wachend du in tiefe gletscherspalten.
Welten läßt du grad um grad erkalten,
Eis und schnee bedeckt das kratermeer.


Wer hauchte wohl den lebensodem, wer?
Wenn tote sonnen aufeinanderprallten?
Urkraft, kennst du nicht in deinem walten,
In sturz und untergang, die wiederkehr?


Bist, vater, du in mir? Und deine macht?
Wirst du leben und den tod besiegen?
Wirst du kämpfend doch noch unterliegen?


Dem schwarzen engel deiner weltenmacht?
Weinend, vater, stehe ich vor dir-
Und sterbe ich, so stirbt die welt mit mir.

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