Das Einmachglas

Ich konservierte meine Sehnsucht in einem Einmachglas
Und versteckte es im Keller bis ich es wohl vergaß
Ich wunderte mich hin und wieder, dass mein Herz blieb kalt
Doch jede nicht geweinte Träne hieß ja auch Halt
Im Frühling, wenn nach langen Wintern Vogelsang mich weckte
Und sich aus jedem Winkel eine pralle Knospe reckte
Haderte ich mit dem mir so fremden Glanz der Welt
Niemand konnte mir erklären was einen hier hält
Sinfonien waren nur Töne, die sich mir nicht erschlossen
Gedichte nur noch Laute, die im Rauschen zerflossen
Ich war eine Maschine, die nur funktionierte
Während meine Sehnsucht im Keller konservierte
Du schicktest mir ein Beben, und das alte Glas zerbarst
Ich hatte keine Ahnung welche Rettung du mir warst
Die Sehnsucht flog zu mir wie Motten in das Licht
Und führten mich zurück zum Sinn des Lebens
Schicht für Schicht
Dem Kokon aus Eiseskälte folgte pure Lebenslust
Das Sehnen war mein Antrieb und nur du hast´s gewusst
Egal was nun auch drohte und welch Schmerz in mir lärmte
Ich spürte sie wieder die Sehnsucht
Wie sie mich wärmte

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