Franjo (Kinderlied für Integration und Toleranz)
Die Traudi hat si’ ‘traut und hat’n g’fragt
Ob er mitgeht zu den Andern, dann hat er nix g’sagt
Mitganga is’ er scho
Aber die Andern, die schau’n ihn so komisch o
Warum red’t der nix und wer is’n der
Und überhaupt, wo kimmt’n der her?
Des denkt si’ a jeder, aber koana mag frag’n
Da geht die Traudi an Schritt nach vorn:
Der kann fast koa Deutsch, drum kann er nix sag’n
Der wohnt jetzt bei uns in der Dachwohnung drob’n
Vor drei Tag san’s mit a paar Koffer komma
Ham g’fragt um die Wohnung, und der Papa - hat’s g’nomma
Der Franjo
Der kommt aus ‘nem Ort
Da san die Leut scho’ alle fort
Da wohnt jetzt nur noch der Krieg
Flieg, Maikäfer, flieg!
Nachmittag, Fußball und der Franjo is’ dabei
Schau, der spielt barfuß, ohmei!
Trotzdem hat er koan schlechten Schuss
Dass da Toni im Tor ganz schee nachgreifa muss
Nach’m Spiel rennen’s alle zum Wirt
Weil der Valentin heut’ was spendiert:
Den Zehner, den hat mir der Opa g’schenkt
Der g’hört vernünftig ausgeb’n, hob i mir denkt.
Dann hocken’s da auf der Wies’n im Kreis
Und a jeder schleckt an sei’m Eis
Alle schau’n sich einfach so o
Da lacht er auf amoi, der Franjo!
Der Franjo
Der kommt aus ‘nem Ort
Da san die Leut scho’ alle fort
Da wohnt jetzt nur noch der Krieg
Flieg, Maikäfer, flieg!
Oft bei der Nacht
Da liegt da Franjo no’ wach
Weinen? Na, weinen, muss er net
Er schaut an die Deck’n über sei’m Bett
Die Bilder von Dahoam, die zieh’n da vorbei:
Die Oma, seine Freund’, alle san’s dabei
Nach den Ferien da geht auch für’n Franjo
Wie für Alle, die Schul’ wieder o
Für die Andern da g’hört er scho dazua
Und seit gestern hat er a Fuaßballschuah
Schau, Franjo
Irgendwann
Geht jeder Krieg vorbei
Jetzt bleibst halt einfach bei uns
Jetzt bleibst halt bei uns derwei