Das behindertenpoetische Manifest
Birgit Hohnen
Wir denken uns Sachen aus, die einfach und schwer und wichtig sind, die im Leben und in den Sternen sind. Wir blättern Seiten um. Wir haben Fantasie und Poesie im Kopf.
Ich stelle mir vor, ich liege abends im Bett und plötzlich geht Licht aus oder auf. Träume. Du bist ein Mensch, du bist frei. Du hast Rechte und du hast Grenzen. Ich bin behindert. Ich kann stark sein. Ich kann musisch sein. Ich kann fantasieren, funktionieren und poesieren.
Die Poesie ist natürlich mit Trisomie verbunden. Weil da Poesiegefühle sind. Es ist alles Sinneswandel. Wir bauen eine Poesie auf und wir sind ein Teil davon.
Im Defekt ist es eine künstlerische Arbeit.