Anderthalb Millionen

Anderthalb millionen
Wohnen in der stadt,
Die so laute straßen
Und kalte häuser hat.
Anderthalb millionen,
Menschen groß und klein
Und dennoch ist ein jeder mittendrin allein!

Anderthalb millionen,
Die sind nummeriert,
Nach beruf und namen
In ordnern registriert.
Anderthalb millionen
Sind für ihre stadt
Die masse, die die stadt einmal geschaffen hat.

Sie jagen unaufhörlich,
Angeschnallt auf sitzen,
Und merken es schon selbst nicht mehr.
Die vorfahrt, die sie haben,
Sie endet für sie alle
Irgendwann im kreisverkehr!

Anderthalb millionen
Leben auf der flucht,
Immerfort getrieben
Vor angst und eifersucht.
Anderthalb millionen
Leben vor sich hin
Und warten lebenslänglich auf den hauptgewinn!

Doch zwischen grauen mauern
Sieht man ein paar blumen
Mit letzter kraft
Verzweifelt blüh'n!
Die alten sitzen müde
Im park auf ihren bänken
Und schauen auf das matte grün!

Anderthalb millionen
Lauern tag und nacht,
Dass mal irgendeiner
Nur eine dummheit macht.
Dann beginnt das quälen,
Man lässt ihn nicht in ruh'
Und anderthalb millionen
Schauen dabei zu!

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