Allein

Ich bin allein
Doch stürz mich in den Kampf hinein
Meine Waffe: eine Hand voll Zeilen
Wir sind allein, die ganze Welt anzuschreien
Jetzt wird wieder Sand zu Stein

Ich fühlte mich allein
Unter den Schafen in mei'm Klassenzimmer
Grenz mich von der Welt aus
Für mich war der Walkman was ein Dimmer
Der das Rauschen von der Welt
Ein bisschen leiser machte
Lud meinen Füller mit Patronen
Als wäre er eine Waffe sie sagen
Es sei eine Welt hinter
Der Tür meiner Wohnung
Und der Flimmerkasten verspricht mir
Bilder als Belohnung
Die Beweise, die er liefert
Erscheinen mir wie eine Lüge
Darum geh' ich nicht mehr raus-
Sondern sitze hier und grüble
Hat das Übel eine Wurzel
Ist die Wurzel seiner Quadratzahl
Die mathematische Silhouette
Des amerikanischen Adlers
Im Keller wie Kaspar Hauser
Wo man hört, wie ein Tauber
Sieht, wie ein Blinder
Sah ich bei meinem Signal keinen Ausschlag

Ein kleiner Raum
Eine fassungslose Glühbirne wirft
Trübes Licht auf ein Universum aus
Blocksatz und Überschrift
Zeitungsartikel, Tabellen
Fotos und Schnipsel
Rote Fäden, die sie verbinden
Kurz in Bilder aus Pixeln
Ich schlage gegen die Wand
Ich will den Spiegel zerschlagen
Hinter dem sie sitzen
Auch dich observieren sie grade
Das wahre Böse tötet mit
Dem digitalen Rechenschieber
Im Osten und Süden schießen Waffen
Die der Westen liefert
Die echten Terroristen tragen
Keine Pali Tücher
Ihr Erkennungszeichen sind Krawatten
Aus gekämmter Seide
In den offiziellen Farben der 51 Staaten
Sie sagen, sie gehen ins Bad
Wenn sie baden in dem Blut von Sklaven

Wie der Junge aus "Der sechste Sinn"
Sehe ich, was keiner sieht
Ich weiß, dass sich die Zeit verbiegt
Wellen schlägt und Kreise zieht
Es ist mir nicht ganz klar
Wer mich auf diese Reise schickt
Du bist einer von uns- du bist allein damit
Das Fernsehen ist die Fernbedienung
Um die Menschen fernzusteuern
Wir senden weißes Rauschen
Alles wird durch Lärm erneuert
Ich praktiziere als Verschwörungstheoretiker
Das Salz der Welt ist Zucker
Aber ich bin Diabetiker